Der Beitrag wurde ursprünglich 2012 von mir im Freeslotter-Forum veröffentlicht
Vor geraumer Zeit hatte ich den Revell Simca auf D132 Umgebaut.
Da diese nur leidlich lief und keine Konkurrenz zum NSU darstellen konnte, Stand er lange Zeit nur in der Ecke.
Nachdem ich einem Corsa ein selbst geschnitztes Messingblech als Fahrwerk verpasst hatte (und das ist fast Wörtlich zu nehmen) welches sogar recht Vernünftig lief, kam die Idee auf selbiges für den Simca zu machen.
Das Chassis wurde aus GFK mit dem ich bisher noch nicht gearbeitet hatte. Es lässt sich besser und leiser (meine bessere Hälfte dankt) bearbeiten als Messing.
Also wurde voller Elan eine 1mm starke Platte bestellt. Als diese ein paar Tage später ankam dachte ich mir "Schei*** 1mm hab ich mir dicker Vorgestellt. Ob das alles Hält?".
Um kurz vorzugreifen, es Hält (und sogar gut).
Ran ans Werk. Cutter, Säge, Feile raus und losgelegt. Ok jetzt weiß ich warum immer gefräst wird
Und wieder ins Netz und nach Fräsern gesucht. Glück gehabt und gebrauchte Fräser geschossen (2, 2.4, 3mm alle für 2,80€). Ja der Händler hatte nicht gelogen, sie sind wirklich noch scharf. Meine Finger gaben ihm recht. Nein so schlimm war es nicht, aber für meine Verhältnisse waren die mehr als geeignet. Es waren saubere Fräskanten möglich.
Nach den ersten Versuchen macht ich mir konkrete Gedanken wie ich vorgehen wollte.
Die NSU sollten zumindest mit dem Simca einen gleichwertigen Gegner erhalten. Das als Ziel für mein Erstlingswerk reichte mir schon.
Nun aber zum Aufbau.
Der Simca sollte auch breiter werden (wenn schon, denn schon), da er von hause aus schmaler ist als der NSU. Auch hier war es wieder Neuland, da ich bisher noch keine Karosserie-Umbauten gemacht hatte.
Aber wofür gibt es dieses Forum voller Wissen hier. Gesucht, gelesen und das Richtige gefunden. So kann man der Weihnachtstrouble doch noch was gutes abgewinnen.
Backpulver war genug vorhanden. Sekundenkleber gehört eh in die Grundausstattung und 0,5er Kunststoffplatte war auch noch da.
Gedremelt wird nicht, hab nen Proxxon. So wurden die Radkästen "ausgeproxxont"
Die zurecht geschnittenen neuen Kotflügel wurden mit Sekundenkleber fixiert.
Nach dem Aushärten wurden die Spalten mit der Backpulvermethode aufgefüllt, modelliert und verschliffen.
Für folgende Projekte werde ich mir dann für die Feinarbeiten doch geeigneteres Material anschaffen müssen.
So kommt der Simca auf eine vordere Breite von 49,5mm und auf 51,2mm Hinten, von vorher ca.47mm
Nachdem nun die Maße festlagen machte ich mir Gedanken über das Chassis.
Da es so günstig wie Möglich bleiben sollte, hatte ich noch folgende Teile aus meinem Bestand gekramt:
Slotdevil Minifelge 10x11x8 und 10x11x6 mit passender Ortmannbereifung, ein 25er Scaleauto Kronrad, ein Fox III Motor, ein Slot.it CH07 und Parma Gleitlager mit einseitigem Bund.
Durch die vorhandenen Bauteile sind auch einige Maße entsprechend vorgegeben.
Dadurch das die Räder einen Außendurchmesser von 16mm (im Neuzustand) haben und ein 13D Motor eine Höhe von 15mm bleibt nicht viel Luft. Um mehr Bodenfreiheit zu erreichen habe ich den Motor von der Hinterachse aus um 10° nach oben gedreht. So liegt die tiefste Stelle des Motor auf Höhe der Bodenplatte. Im Nachhinein gesehen hätten auch kleinerer Winkel gereicht, da das Kronrad auch nur ca. 1,5mm über der Schiene liegt und der Motor eben soweit hätte heruntergehen können (beim nächsten Mal).
Die Bodenfreiheit zur Schiene beträgt 3mm beim Neureifen und ergibt sich daraus das das Rad so tief im Radkasten liegt wie möglich und das Chassis nicht unter der Karosse hervorschauen sollte.
Von vorn nach hinten habe ich für jede Seite eine durchgehende Strebe gemacht, in der auch die Lager ihren Platz finden. Im hinteren Bereich ist die Strebe doppelt gelegt. Dies dient nicht nur der Verstärkung, sondern gibt auch den Winkel vor, gegen den der Motorhalter liegt. Den Abstand zwischen den Streben gibt die Motorbreite vor.
Nach dem Ausrichten und Verkleben mit 2K Kleber der einzelnen Teile, habe ich Decoder eingepasst. Damit er so Tief wie Möglich ins Chassis passt sind die Streben entsprechend in der Höhe verringert. Der Decoder sitzt auf einer auf die Bodengruppe geklebten Polyamid Schraube und wird mit einer ebensolchen Mutter fixiert.
Die Karosserie selbst ist mit den originalen Befestigungspunkten an das Chassis geschraubt. Die passenden Halter am Chassis sind einfach auf die Streben geklebt.
Zum Schluss kam noch ein wenig Farbe ins Spiel.
Die Motorhaube habe ich Unverändert übernommen. Der Rest wurde in Gift-Neon-Grün lackiert und mit einigen Sponsoren verziert.
Das Inlay sowie die Scheiben sind aus Lexan und stammen hier aus dem Freeslotter-Forum (Dank an User Taz)
Das Rollout zeigte, das das Ziel einen Gegner für die NSU zu schaffen erreicht wurde.
(Der kann mir jetzt am Auspuff riechen, wenn er nahe genug kommt 8o )